Schwerpunkt des Projektes ist die Entwicklung einer ALKIS-Datenbeschaffungs-API (ADA), zur Einbindung in existierende Geoportal-Lösungen der CISS. Die Architekturdefinition und die Implementierung des Gesamtsystems sowie der Schnittstellen folgt softwaretechnischen und ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien, bei denen die einzelnen Entwicklungsschritte bestehend aus Anforderungserhebung, Systementwurf, Implementierung, Testen und Validierung in einem eng verzahnten Prozess durchlaufen werden, welcher stetige Rückkopplungen und Verbesserungen erlaubt.
Die zu erarbeitende ADA-API definiert Schnittstellen zur Auswahl und zum Bezug von ALKIS-Daten. Durch eine Metadaten-API sollen zudem entsprechende Metainformation auf zentralen Datenplattformen (wie z.B. der mCLOUD und dem MDM) zur Verfügung gestellt werden, sodass diese eine höhere Sichtbarkeit erfahren und von potentiell interessierten Kunden leichter gefunden werden können. Zur Validierung wird die ADA-Technologie in Entwicklungsinstanzen des CISS-Shops und der Geoportale der RKN und SIT installiert, sodass insbesondere die bundesweiten ALKIS-Daten des CISS-Shops perspektivisch besser auffindbar und einfacher integrierbar werden. Zur Validierung ist die Entwicklung eines QGIS-Plugins geplant, welche die Metadaten anzeigen und wodurch sich ALKIS-Daten der kompatiblen Geoportale über die ADA-Schnittstelle identifizieren, konfigurieren und beziehen lassen. Auf diese Weise wird die Funktionsfähigkeit der ADA-Schnittstelle überprüft, sodass diese als Teil der Geoportal-Lösungen der CISS angeboten werden kann.
Bei einer Datenbestellung authentifiziert sich der Nutzer zunächst mit seinen Zugangsdaten über das QGIS-Plugin bei der ADA-API. Diese Authentifizierung wird durch einen entsprechenden Zugangs-Token quittiert, sodass der Nutzer daraufhin eine Suchanfrage nach geeigneten ALKIS-Datenprodukten stellen kann. Für die Authentifizierung bieten sich Standardverfahren wie beispielsweise JWT an, oder es können maßgeschneiderte Lösungen basierend auf einem PAKE oder OPAQUE Protokoll implementiert werden . Nach einer Authentifizierung antwortet die ADA-API mit den entsprechenden DCAT-Metadaten, die von den Dateneigentümern bzw. Portalbetreibern stammen. Die Bereitstellung entsprechender Metainformationen durch das Geodatenportal ermöglicht zudem ein “Harvesting” durch existierende Metadatenportale. Auf Grundlage dieser Metadaten kann sich der Nutzer ein Datenprodukt auswählen und in QGIS durch eine Layer-Spezifikation das gewünschte Zielgebiet als Polygon aufspannen. Zusammen mit weiteren Spezifikationen, wie beispielsweise einer Produkt-ID, einem erwarteten Eingabeformat für die Geometrie (z.B. WKT, GML), oder einer Spezifikation des Ausgabeformats wie NAS, XML, und DXF wird anschließend eine Bestellung an den dedizierten Shop übermittelt. Die tatsächlich benötigten Bestellinformationen werden bei jeder Bestellung per Metadatenübertragung über die ADA-API an das QGIS-Plugin gesendet. Nach Abschluss des Bestellprozesses werden die Bestellinformationen entsprechenden Shop-System abgespeichert. Mit eingehender Zahlungsbestätigung, die etwa durch Zahlung per Rechnung gelöst werden kann, wird dann im bereitstellenden Geoshop die Sachdatenbereitstellung getriggert. Die ALKIS-Datenprodukte könnten asynchron in Standardformaten (z.B. PDF, NAS, XML, DXF, ...) an den Kunden, oder direkt an das QGIS Plugin zurückgeliefert werden.
Die Kommunikation mit der API wird im Geiste eines vereinfachten RESTful Webservices gestaltet. Dabei kommt Standardwebtechnologie zum Einsatz, so werden die Daten in JSON kodiert. Zur Formalisierung von Spezifikation und Finalisierung der Bestell-Schnittstelle könnten die UBL und das Vokabular schema.org zum Einsatz kommen.